Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Warum es mehr offen homosexuelle Fußballspieler braucht – ja, warum eigentlich?
Sie merken schon: Nah an der Paranoia gebaut, diese seltsame Sehnsucht nach möglichst vielen sich outenden Personen öffentlichen Interesses. Wobei das Interesse in anderen Branchen nicht so ausgeprägt ist, der Männerfußball muss so gesehen eine besonders wertvolle Attitüdenbastion sein, die es dringlichst einzunehmen gilt.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Von einem, der sich aus demokratischen Gründen populistische rechte Blogs und akademisierte linke Podcasts antut – erste Erkenntnisse
von David Wonschewski Je penibler ich meiner demokratischen Pflichtschuldigkeit nachkomme und mir auch Meinungen von “Anderen” gebe, also von Rechts- und Linksaußen, von Feministen und Incels, spanischen Fussballweltmeisterinnen und deren … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Meine Zahnärztin hat mit mir Schluss gemacht.
Nein, das wird nun kein Gejammer. Denn wie immer ist die Wahrheit komplexer. Denn wenn ich so darüber nachdenke, hm, vielleicht habe auch ich Schluss gemacht mit allen oben Genannten. Ich halte es für möglich, dass nicht meine Dentistin, sondern ich die Schuld an unserem romantischen Karies-Aus trage. Wie man das halt so macht als Mann, man benimmt sich einfach so lange daneben bis ihr endlich der Faden reißt.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: A boy called Danielvid.
Haben Sie sich schonmal Gedanken über den eigenen Vornamen gemacht? Gewiss. Finden Sie sich darin wieder, füllen Sie diesen Namen aus. Gehören Sie zu jenen Menschen, die nur durch den “Kevin”-Vornamen mit einem derart fetten Joch ins Leben starteten, dass Sie da gar nicht gegen an studieren konnten? Oder kamen Sie mit einem dieser elitären “Sophie”-Vornamen auf die Welt, bei dem Sie als Kind und Jugendliche so schnell wegrennen konnten wie sie wollten, der Klavierunterricht war schneller?
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Reinhard Mey, Wegbereiter der Neuen Rechten?
Es geht mich nichts an, wer was wie privat macht. Es geht mich auch nichts an, wer wofür verurteilt wird oder nicht verurteilt wird. Verantwortung? Ich habe die Verantwortung dafür zu sorgen, dass mir das alles auch möglichst lange egal bleibt. Sobald Kunst nur noch von guten Menschen für gute Menschen gemacht wird, schafft sie sich selbst ab, verreckt an der eigenen Sinnlosigkeit.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Über das Privileg, als Künstler auch mal eins auf die Fresse zu kriegen.
Dann kam mir, weil eben beide Frauen sind, auch die etwas hilflose Idee, dass das vielleicht auch ein Zeichen dafür ist, dass wir Frauen weiterhin weniger ernst nehmen, Frauen nicht anstößig wollen, ihnen fies die Rolle als Weltenretterinnen aufbürden, die unter Schutz gestellt sind. Womit Frauen bei harten Themen bekanntlich tatsächlich geholfen sein kann, derweil bei weicheren Aspekten – Kunst gehört definitiv dazu – Schutz nur ein anderes Wort für Bevormundung ist. In dem Falle ich also nicht Opfer, sondern Nutznießer bin.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Der Klimawandelleugner in mir
Nein, auch ich leugne nicht, dass etwas geschehen muss, dass die Menschen neue Konzepte brauchen bezüglich Konsum, Produktion, vielleicht sogar Kapitalismus und Verteilung. Wie die meisten Klimaleugner, die gar keine solchen sind, baue ich aber auf Politiker und Wissenschaftler, die beidäugig hinschauen. Schon weil ich keinen Bock habe später der Menschengeneration anzugehören, die die eine Schieflage einfach nur durch eine neue Schieflage ersetzt, dadurch nichts aufgehalten und vieles noch viel schlimmer gemacht haben.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Privilegien günstig abzugeben, nur 3 Euro das Kilo, kauft, Leute, kauft!
Wissen Sie, das Problem mit Privilegien ist manchmal, dass man sie hat und nicht abgeben will. Oder sie nicht sieht, egal wie oft weniger privilegierte Gesellen es ihm beizubiegen versuchen. Was dabei vergessen wird, ist die dritte Variante: Der Privilegierte kennt zu sehr die Kehrseite, um es als Privileg empfinden zu können. Und man spürt, dass man dem, der da neidet, nicht wird begreiflich machen können, dass all sein Sehnen nach dem vermeintlichen Privileg selten Befriedigung, sehr oft neue, andere Unzufriedenheit zur Folge haben wird.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Ich würde so gerne Frauenfußball schauen, doch man lässt mich nicht.
von David Wonschewski Um mich mal selbst zu loben: Mich muss man ja seit geraumer Zeit schon nicht mehr moralisch oder verhirnt-akademisch zum Frauenfußball tragen. Ich fand die letzten drei … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Psychosomatische Grüße aus, ja, wo bin ich hier eigentlich?
Liebe Mama, ich sende dir viele Grüße aus dem Urlau der Kur. Der Essen ist lecker, den Wetter schön, nur die Gegend nervt, bildet sich so einiges darauf ein die … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Die absteigende Klaviatur des unverbindlichen Lächelns.
von David Wonschewski Machen wir uns nichts vor: Zwar sind die wenigsten von uns Rassisten, aber rassistisch motivierte Scheren und Klammern tragen wir alle in unseren Hirnen. Und ich meine … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Von einem, der die Wohnung, die er nicht mehr verlässt, auch nicht mehr aushält. (Text für alle Linkshänder)
Ich wollte schon immer einen Text für eine Randgruppe schreiben, an die nie wer denkt. Und hier ist er, von mir selbst eingelesen: “Selbst ist der Mann”. Ein Text für alle bipolaren Linkshänder, die in Großstädten wohnen. Ich hörte mal, wir sind gar nicht einmal so viele, wie eh niemand glaubt, dass wir es wären.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Logischer Rassismus in den USA.
Nehmen wir Michael Jackson. Bei allem Talent, warum wurde er so ein globaler Star? Durch Anbiederung an die Weißen, musikalisch, optisch. Die Karriere dieses, das meine ich als Kompliment, Überkünstlers, lässt sich nur mittels Komplexanalyse lesen.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Der beste Club der Welt.
Da geht mal wieder mal das Licht an und alle gehen nach Hause, alle außer dir. Weil alle wissen, wo sie hingehören, außer dir! Du bist immer noch hier!! Laberst irgendeine Scheiße über Popkultur und von wegen Insta und Fotos. Weil dein Verstand komplett im Arsch ist.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Was mich nervt. Nichtmal die nicht Rechten sind nicht rechts. Oder so.
Das wirklich Blöde ist ja, dass die anständige Gesellschaft offenbar doch mehr am eigenen Ruf arbeitet als am Ruf der Nation. Schließe ich mich mit ein. Schnell Hashtag drunter pro Iran oder Hashtag frauenliebeleben – oder wie das heißt. Ab geht die virale Lucy.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Abschlussbericht Katar oder Die neue deutsche Scham ein Deutscher zu sein.
Als unsere Jungs da beim ersten Spiel sich die Münder zuhielten, wohl wissend, dass dieses Foto um die Welt geht und sich auch nie nie nie wieder aus der Geschichte wird tilgen lassen – schämte ich mich zum ersten Mal Deutscher zu sein.