David Wonschewski | Musikjournalist & Schriftsteller

Melancholisch-sarkastische Literatur für Schwarzhumoriker, Musikenthusiasten und andere glückliche Menschen.

Linkshänder, anyone?

signiert

Ich wurde von Geschäftsführern verlacht. Noch an Ort und Stelle, noch während ich ihre Arbeitsverträge unterzeichnete. Wurde von Verkäuferinnen verspottet, noch während ich die Ware in Empfang nahm, ihnen ihren Kassenbeleg quittierte. Bankangestellte wackelten erheitert mit den Ohren, Beamte zuckten belustigt mit den Schultern und Beschenkten, ich schwöre es, zauberte nicht eines meiner Geschenke ein Lächeln ins Gesicht. Dafür ein jedes Mal die von mir handschriftlich ausgefüllte Glückwunschkarte. Der ‚Burner‘ seien handschriftlich von mir ausgefüllte Glückwunschkarten, so heißt es allenthalben.
Seit 45 Jahren geht das so. Doch nun reicht es. Es muss Schluss sein mit der Scham, Schluss sein mit dem Abducken, den Ausreden, den Ausflüchten.
Ab heute heißt es: Rücken gerade, Brust heraus, Blick stolz geradeaus gerichtet. Und dann das Mantra gesprochen.

Ich bin David…und ich bin Linkshänder! Meine Schrift war ein Krampf, ist ein Krampf, wird immer ein Krampf gewesen sein!

Zu den Stiften, Linkshänder aller Völker! Vereinigt euch! Krampfschreibt sie hinfort, diese arrogante, belustigt zuckwackelnde Kaste der Rechtsschreibenden! Die Gicht soll ihnen in die Glieder fahren, so sie auch nur einen von uns schief angrienen!

Wo seid ihr, Linksquasimodos? Kommt herbei gehumpelt, auf dass sich ein Furor der Unterdrückten erhebe!

(Das Foto oben zeigt ein von mir für einen Leser signiertes Buch. Frei aus dem Linkshändischen übersetzt steht dort: „Für Pjotr, Hettstedt, April 2014, D. Wonnhmnn“)

Wer meinen neuen Roman „Blaues Blut“ (VÖ Ende März 2022) mitsamt einer solchen Krakenklauensignatur erwerben möchte, schreibe mir einfach eine Nachricht. Und zwar gleich: HIER.

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„Das Seufzen und das Schweben – die Welt mit den Augen eines Bipolaren“, das erste Hörbuch von David Wonschewski, kann versandkostenfrei HIER bestellt werden. Sollten Sie ein vom Autor signiertes Exemplar wünschen, kontaktieren Sie ihn gerne direkt über DIESES Kontaktformular.


Über die nervenzermürbende Lachhaftigkeit psychischer Schräglagen: Lesen Sie auch „Schwarzer Frost“, „Geliebter Schmerz“ und „Zerteiltes Leid“ – die bisher erschienen drei Bücher von David Wonschewski. Mehr Informationen dazu gibt es: HIER.

Zum Autor:

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David Wonschewski, Jahrgang 1977, wuchs im Münsterland auf und ist seit 18 Jahren als Musikjournalist für Radio, Print & Online tätig. Als leitender Redakteur gestaltete er viele Jahre das Programm landesweiter Stationen, führte Interviews mit internationalen Künstlern, verfasste knapp 450 Rezensionen sowie PR-Texte für u.a. Reinhard Mey. Er ist Begründer (und nach aktuellem Stand auch Totengräber) des Liedermachermagazins „Ein Achtel Lorbeerblatt“ und saß von 2013 bis 2015 in der Jury der renommierten Liederbestenliste. Sein von der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft empfohlener Debütroman „Schwarzer Frost“ brachte ihm 2013 erste Vergleiche mit Autorengrößen wie David Foster Wallace, Bret Easton Ellis oder eben Thomas Bernhard ein. Der Nachfolger „Geliebter Schmerz“ erschien Anfang 2014, der Roman „Zerteiltes Leid“ wurde im Mai 2015 veröffentlicht. 2017 erschien sein erstes Hörbuch „Das Seufzen und das Schweben“.

„Wonschewski zieht alle Register der Vortragskunst bis hin zur schrillen Verzweiflung, die sich in drastischen Stimmlagen widerspiegelt. Ironie, Sarkasmus und Zynismus – der Autor versteht es vortrefflich, diese Stilmittel zu einem höchst amüsanten Cocktail zu mixen.“ (Rainer Nix, „Westfälische Nachrichten“, 10. Juni 2015

5 Kommentare zu “Linkshänder, anyone?

  1. fraulehmannliest
    4. September 2019

    Bin Linkshänder, kann schreiben und Kartoffeln schälen und Scheren bedienen auch, ohne Krampf. Gehe jetzt mit stolzgeschwellter Brust ob meiner scheinbar seltenen Befähigungen in den Mittagsschlaf.
    Herzlichen Gruß
    Janina

  2. mickzwo
    20. August 2017

    Jep!

  3. davidwonschewski
    19. August 2017

    Einerseits ist das wahr, als Linkshänder hat man immerhn eine formidable Ausrede für die eigene miese Klaue. Andererseits ist das mit den Haushaltsdingen echt ein Fluch. Ich bilde mir ein meine letzte Beziehung zerbrach an meiner Unfähigkeit mit einem herkömmlichen Kartoffelschäler eine Kartoffel in unter 60 Sekunden zu entkleiden. Die Kartoffeln hatten über all noch „Stellen“ und ich brach mir fast die Finger dabei. Und wurde mit Schimpf und Schande aus der Küche verbannt. Und das als moderner Mann!;-)

  4. lydeentales
    17. August 2017

    Auch wenn bisschen off Topic:
    Also ich werde für meine Schrift ausgelacht, ich schreibe wie ein Mann, oder gar ein Arzt. Als Rechtshänderin. Deswegen muss mein Freund alles schreiben, mit seiner wirklich hübschen Schrift. Als Linkshänder.
    Die schlimmste Diskriminierung sind Scheren, wie ich finde. Es gibt sie zwar für Linkshänder, aber nicht überall und dann auch nicht günstig und willst du ein Set, wird es richtig teuer.

  5. Sabrina
    11. August 2017

    Due linkshänderfeinliche Welt schwindet aber. Es gibt jetzt sogar schon Linkshänderblöcke, -stifte und -scheren. Hihi. Sie sind boß eifersüchtig auf unsere Kreativität 😉 Liebe Grüße

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 25. März 2022 von in Nachrichten und getaggt mit , , .

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