Männer, die auf Abtreibungen starren / Einlassungen zu meinem neuen Romanmanuskript: “Franziska. Einladung zum Totschlag.” (erscheint Ende 2023/ Anfang 2024)
… als diese so kluge Frau, dementsprechend befragt, quasi zu Protokoll gab, ihr wäre nicht bekannt, dass eine Abtreibung je irgendeine Auswirkung auf das Leben eines Mannes gehabt hätte, Männer seien befreit von dieser Last und sollten daher bitte auch nicht gefragt werden zu dem Thema. Denn das sei wirklich übergriffig, sich in Dinge einmischen, die einen nullkommanull angehen. Mir klappt selten die Kinnlade herunter beim Lesen, da aber geschah es.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Von einem, der sich aus demokratischen Gründen populistische rechte Blogs und akademisierte linke Podcasts antut – erste Erkenntnisse
von David Wonschewski Je penibler ich meiner demokratischen Pflichtschuldigkeit nachkomme und mir auch Meinungen von “Anderen” gebe, also von Rechts- und Linksaußen, von Feministen und Incels, spanischen Fussballweltmeisterinnen und deren … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Meine Zahnärztin hat mit mir Schluss gemacht.
Nein, das wird nun kein Gejammer. Denn wie immer ist die Wahrheit komplexer. Denn wenn ich so darüber nachdenke, hm, vielleicht habe auch ich Schluss gemacht mit allen oben Genannten. Ich halte es für möglich, dass nicht meine Dentistin, sondern ich die Schuld an unserem romantischen Karies-Aus trage. Wie man das halt so macht als Mann, man benimmt sich einfach so lange daneben bis ihr endlich der Faden reißt.
Neue Männer braucht das Land. Soeben ausgelesen: Monika Maron – “Artur Lanz” (2020)
von David Wonschewski Vorabfazit: 5 von 5 Sternen 1995 war es. Ich war 18 Jahre alt. Und mir wurde endgültig klar, dass der Versuch, es Frauen recht zu machen, ein … Weiterlesen
Über kinderlose sexistische Arschlöcher mit Anstand und Gefühl. Oder: Der neue, politisch etwas inkorrekte Roman ist fertig. Er ist überraschend empathisch geworden, verdammt.
Ja, das Manuskript ist fertig, VÖ ist für Ende 2023, evtl. auch Anfang 2024 geplant. “Henning Hieronymus Wolf” ist der Protagonist, Schwarzes Schaf einer wohlhabenden Familie, der – wie das … Weiterlesen
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Privilegien günstig abzugeben, nur 3 Euro das Kilo, kauft, Leute, kauft!
Wissen Sie, das Problem mit Privilegien ist manchmal, dass man sie hat und nicht abgeben will. Oder sie nicht sieht, egal wie oft weniger privilegierte Gesellen es ihm beizubiegen versuchen. Was dabei vergessen wird, ist die dritte Variante: Der Privilegierte kennt zu sehr die Kehrseite, um es als Privileg empfinden zu können. Und man spürt, dass man dem, der da neidet, nicht wird begreiflich machen können, dass all sein Sehnen nach dem vermeintlichen Privileg selten Befriedigung, sehr oft neue, andere Unzufriedenheit zur Folge haben wird.
Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Ich würde so gerne Frauenfußball schauen, doch man lässt mich nicht.
von David Wonschewski Um mich mal selbst zu loben: Mich muss man ja seit geraumer Zeit schon nicht mehr moralisch oder verhirnt-akademisch zum Frauenfußball tragen. Ich fand die letzten drei … Weiterlesen
Klassikeralben britischer Populärmusik, Teil 4. Heute: The Smiths – “The Queen is Dead” (1986).
von David Wonschewski Der Anfang erschloss sich mir nicht. Es war 1988, ich war zehn Jahre alt – und beim unerlaubten Stöbern im Zimmer meiner älteren Schwester entdeckte ich zwei, … Weiterlesen
Und Marlen Haushofer steht noch immer vor ihrer Wand. Soeben ausgelesen: Ottessa Moshfegh – “Der Tod in ihren Händen” (2021)
von David Wonschewski Da werde ich doch gleich mal stutzig. Wenn eine Frau nur mit ihrem Hund in eine einsame Waldhütte zieht. Den Kontakt zur Außenwelt abbrechen lässt. Und gar … Weiterlesen
Eine nonfeministische Feministin. Soeben ausgelesen: Henry James – “Washington Square” (1881)
von David Wonschewski Einerseits verstehe ich jene Stimmen, die monieren, dass die Klassiker der Literatur doch letztlich immer nur von weißen privilegierten Männern für weiße privilegierte Männer gemacht wurden. Andererseits, … Weiterlesen
Kiss & Wonschewski diskutieren die feministische Behauptung. Heute: “Frauen sind in Parlamenten unterrepräsentiert, es braucht eine Quote.”
Aus der Reihe: „Was vom Feminismus übrig blieb – feministische Thesen auf dem Prüfstand“ Warum verstehen Männer bestimmte feministische Thesen nicht? Warum fühlen sie sich von ihnen bedroht oder sogar … Weiterlesen
Maskuline Blödheit – heiraten wollen, aber die Gesetzeslage für den Fall einer Scheidung nicht kennen. Soeben ausgelesen: Philip Roth – “Mein Leben als Mann” (1974)
von David Wonschewski Vorabfazit: 5 von 5 Sternen Hat eigentlich, wie der Dramatiker Edward Albee in seinem berühmten Ehezerrüttungsstück Anfang der sechziger Jahre fragte, noch irgendjemand Angst vor Virginia Woolf? … Weiterlesen
Toxische Weiblichkeit. Soeben ausgelesen: Minka Pradelski – “Es wird wieder Tag” (2020)
von David Wonschewski Vorabfazit: 5 von 5 Sternen Mit Blick auf das wohl größte amerikanische Fiasko, Debakel, Gemetzel und Trauma erklärte die Schauspielerin Jodie Foster einmal: ““Frauen sind nicht nach … Weiterlesen
Los, hinterher – schnapp’ sie dir! Soeben ausgelesen: Lukas Bärfuss – “Hagard” (2017)
von David Wonschewski Vorabfazit: 3 von 5 Sternen Hat man, so wie ich, selbst einen Stalker-Roman vorgelegt (“Zerteiltes Leid”, 2015 – mehr Infos: HIER), so endet die Faszination für derlei … Weiterlesen
Töten ist menschlich? Das kontroverse Gendergespräch. Kiss & Wonschewski reden über: Yishai Sarid – “Siegerin” (2021)
Nikoletta Kiss und David Wonschewski, Autorin und Autor sehr unterschiedlicher Bücher, lesen gemeinsam Romane – und streiten. Das Konzept ist denkbar einfach: Sie mailen sich hin und her. Der eine reagiert … Weiterlesen
Heitere Misogynien in Dur. Soeben ausgelesen: Amélie Nothomb – “Die Reinheit des Mörders” (1994)
von David Wonschewski Der Satz, der mir das Genick brach, lautete wie folgt: “Es fasziniert und erfreut wie Reinhard Mey nach zwei eher mittelmäßigen Alben in den 90er-Jahren nicht einfach … Weiterlesen
Eine frostige Frau. Soeben ausgelesen: Ottessa Moshfegh – “Eileen” (2015)
von David Wonschewski Vorabfazit: 4 von 5 Sternen Neuengland im Jahre 1964. Eileen ist 24 und hässlich. Also innerlich. Und dadurch, das eine führt bekanntlich oftmals geradewegs zum anderen, auch … Weiterlesen
5 von 5 Punkten: Todessehnsucht, die im Raume steht. Literaturrezension zu David Wonschewski – “Zerteiltes Leid”
Ich habe eine Schwäche für solche Bücher, in die man eintauchen kann, die man atmet und die einem etwas zum Nachdenken mitgeben. An manchen Stellen muss man schlucken, ob der Charakterisierung der Hauptfigur. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass es im echten Leben solche Figuren wirklich gibt und diese auch so handeln, wie in diesem Roman beschrieben. David Wonschewski nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und offenbart schonungslos die Gedankenwelt von Janusz Jaroncek. Damit muss man als Leser umgehen können. Hat man danach mehr Nachsicht mit Stalkern? Ich meine nicht, aber man kann sich besser in sie hinein versetzen.