Suizid war gestern. Von einem, der sich erst all seiner Möbel, dann seines Ich-besoffenen Lebens entledigte. / Auszug aus dem Roman “Blaues Blut” von David Wonschewski
Möbel sind keine mehr in der kleinen Wohnung, Frankenfelder hat sie allesamt entfernt. Stück für Stück, eines nach dem anderen. Geblieben sind ihm nur die Wände, die ihn umgeben, ein Fußboden, der ihn hält, eine Zimmerdecke, die ihn zu zermalmen trachtet, sowie Fenster und Tür, die ihm ein Draußen vorgaukeln, an das er längst nicht mehr glaubt. Nicht zu vergessen die Matratze. Natürlich die Matratze. Sein letzter Besitz.
Er hat mir zu erklären versucht, warum er nicht mehr leben konnte und nicht mehr leben wollte mit Möbeln in seiner Wohnung.
Verstanden habe ich es nicht.
Alles für die Wissenschaft. David Wonschewski über “depressive und bipolare Störungen” beim ORF.
So kann es gehen. Da hoffe ich seit Jahr und Tag sehnsüchtig darauf, mit meinen zynisch-bierernsten Depressions- und Bipolarromanen “Schwarzer Frost” und “Blaues Blut” in die todernsten Feuilletons der angesagten … Weiterlesen