Ja, das Manuskript ist fertig, VÖ ist für Ende 2023, evtl. auch Anfang 2024 geplant. “Henning Hieronymus Wolf” ist der Protagonist, Schwarzes Schaf einer wohlhabenden Familie, der – wie das so geht – früh auf linksrevolutionäre Abwege gerät. Und seine Privilegien später immerhin dafür einsetzt, ein Punkmagazin zu gründen, zu finanzieren, zu leiten. Er ist aber nicht der einzige Protagonist, es gibt auch eine solche – In. Also Protagonistin. Franziska. Bei Weitem nicht so linkspolitisch unterwegs wie ihr Wolfi, aber auch bei Weitem nicht so alt. Ja, sie war seine Praktikantin. Ihm war ein politisches Anliegen auch die Musikjournalistenszene weiblicher zu machen. Auch wenn er eigentlich wenig davon hielt, so ein “junges Ding” in den feierfröhlichen Männerhaufen in seiner Redaktion zu setzen. Aber verdammt, irgendwo muss man ja ansetzen. Um die Gesellschaft umzukrempeln.
Was auch immer das eigentlich heißen soll.
Die “Franziska”, so nennen mein Verlag und ich das Buch in der Kurzform, ist ein Roman über das Scheitern. Von Beziehungen, von linken Idealen. Es ist ein Roman über Frauen und Männer, die, so sehr sie es versuchen, nicht raus können aus ihrer Haut, sind, was sie sind, egal wo der Kopf lieber hin möchte. Ein Roman über das Älterwerden, das sich weigern, älter zu werden, über den Wunsch, Kinder zu haben, sich niederzulassen. Ein Buch über einen Mann, der nicht merkt, wie frauenfeindlich und konservativ er mit den Jahren wurde – einmal links, immer links! – und eine Frau, die erkennen muss, nein: will!, dass mit ideologischen Träumern selten fester Boden zu erreichen ist.
Die bisherigen Probeleser und -innen meinten, es sei wieder sarkastisch, schwarzhumorig, politisch etwas inkorrekt, aber leider lustig, leider wahr. Und so, dass Frauen sich kein Stück “gebashed” fühlen, eher im Gegenteil, man amüsiert sich, leidet mit, findet sich wieder. Und Idioten entlarven sich schon immer am besten selbst.
Bockmist. Wieder kein Skandalbuch, ergo.
Mehr Informationen: bald.
Mehr Informationen zu meinen bisherigen Romanen – HIER.
David Wonschewski, Jahrgang 1977, wuchs im Münsterland auf und ist seit 25 Jahren als Kulturjournalist für Radio, Print & Online tätig. Als leitender Redakteur gestaltete er viele Jahre das musikalische Programm landesweiter Stationen, führte Interviews mit internationalen Künstlern (Cliff Richard, Joe Cocker, Pet Shop Boys, Take That, Paul Young) verfasste knapp 450 Musikrezensionen sowie PR-Texte für u.a. Reinhard Mey. Er saß von 2013 bis 2015 in der Jury der renommierten Liederbestenliste, ist Mitbegründer der noch immer existenten Liederatur-Bühne „Geschmacksverstärker“ im Zebrano-Theater Berlin. Sein von der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft empfohlener Debütroman „Schwarzer Frost“ brachte ihm 2013 erste Vergleiche mit Autorengrößen wie David Foster Wallace, Bret Easton Ellis oder eben Thomas Bernhard ein.
Ehrlich und widerlich, klingt vielversprechend.