David Wonschewski | Schriftsteller

Kulturjournalist – Romancier – bipolarer Bedenkenträger

Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Der beste Club der Welt.

Da geht mal wieder mal das Licht an und alle gehen nach Hause, alle außer dir. Weil alle wissen, wo sie hingehören, außer dir!
Du bist immer noch hier!! Laberst irgendeine Scheiße über Popkultur und von wegen Insta und Fotos. Weil dein Verstand komplett im Arsch ist, glaubst du an Gott und wahrscheinlich sogar an das System, weil dein Verstand komplett im Arsch ist
teilst du ständig im Internet neuen und alten Scheiß!

Ja, ich weiß schon, warum Love A eine meiner favorisierten deutschsprachigen Bands sind. Ich fühle mich bei deren Texten nahezu immer ertappt, ich glaube, die singen immer über mich – und dummerweise ist das nie als Kompliment gemeint. “Der beste Club der Welt” heißt ein Song der Langspielplatte “Jagd und Hund (2015). Die Zeilen da oben stammen mehr oder weniger daraus, darum auch nicht in Anführungszeichen, da ich ihn minimal modifiziert habe.

Der geschnappte Schuss stammt vom 02. Februar. Das Ende eines musikalisch großen, räumlich kleinen Konzertabends. Man fragt sich ja im fortschreitenden Alter, wie Indie man eigentlich noch ist. Nun, das ist ein veritabler Test, denn links neben mir auf dem Foto sind zwei absolute Heroen der deutschen Post Punk-Szene, der Herr, mittig, ein aktueller, dessen neueste CD von manchem Magazin zum besten Album 2022 gekürt wurde. Und die Dame ist nicht weniger als eine Galionsfigur der dementsprechend feministisch auftretenden Frauenvariante, aus den legendären frühen 80ern, Düsseldorfer Schule. Und ich Selfie-Schlampe halt rechts. Ich gehe jede Wette ein, ach was sage ich denn, ich gehe sogar zwei Wetten ein: a) beide erkennt auf dem Bild KEINER, b) selbst wenn ich ihre Namen und sogar die Namen der Bands sage, regiert weiterhin das große HÄH?!

Wer den Namen von beiden Szeneberühmtheiten “kommentiert” kriegt einen meiner Romane nach Wahl für umme. Wer nur einen Namen kennt, bekommt eine Romanhälfte, Seiten 1 – 125 oder eben 126 – Ende. Wobei ich da die erste Hälfte empfehle, da bin ich immer noch motiviert beim Schreiben und gebe mir noch Mühe.

Auch wenn ihr beide kennt, natürlich kennt, verderbt mir bitte den Spaß nicht und sagt, das wäre easy gewesen. Ich werde nächste Woche 46, die altersgemäßen Cliff Richard- und Bee Gees-Alben wandern gewiss ganz von selbst schon sehr bald in die Musikausspielanlage. Und wenn auch, nicht schlimm. Lieber alt und Cliff Richard als jung und Ed Sheeran, die Tröte.

Ich habe gesprochen. Und gehe nun ins Schlafzimmer, mein erster Karnevalsbesuch seit über 20 Jahren steht bevor. Ich muss als irgendwas gehen und liebäugle damit als John Lydon zu gehen (HÄH?! WER?!). Hat den Vorteil, dass ich den ganzen Tag rumrüpeln und es als Teil meiner Maskerade rechtfertigen darf. Toll.

Der “beste Club der Welt” ist, das sei fotocredtimäßig noch gesagt, das Gleis 22 zu Münster. Unfassbar linkspolitischer Schuppen, so links, dass ich eine halbe Stunde vor den neuen Beschriftungen der Toilettentüren stehe und noch nicht weiß, in welche ich nun rein darf. Ich gebe dann immer auf und gehe draußen in die Büsche. Ich Streuner, ich. So verletzt man wenigstens keine Gefühle von irgendwem, der vielleicht noch nicht einmal da ist an diesem Abend.

Ein Kulturjournalist erschlägt einen Radiomoderator, vergeblich – lesen Sie „Schwarzer Frost“, den bitterbösen Debütroman von David Wonschewski.  Mehr Informationen zu diesem Buch entnehmen Sie bitte den Seiten dieses schattigen Blogs. Und zwar: HIER.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 9. Februar 2023 von in Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers und getaggt mit , , , , , , .
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