Schon gewusst?
Tears for Fears waren Anhänger des amerikanischen Psychologen Arthur Janov, dem Begründer der Schrei-Therapie. Wie der Bandname – Tears for Fears – so wurde auch ihr größter Hit “Shout” von dessen Therapieansatz inspiriert, bei dem es darum geht sich seinen Ängsten durch wildes Rufen und unkontrolliertes Schreien zu stellen. Der Name “Tears for Fears” ist dabei sogar direkt dem Janov-Buch “Prisoner of Pain” entliehen.
Vielen Bands der Synthie-Ära wurde vorgeworfen textlich eher oberflächlich zu Werke zu gehen. Neben den emotional tiefgründigen Depeche Mode oder den ironisch-gesellschaftskritischen Pet Shop Boys waren es vor allem die fast immer fragil-psychologischen Texte von Tears for Fears, die hier eine Ausnahme bildeten.
Einer der bekanntesten Patienten von Janovs Schrei-Therapie war John Lennon, der sich einer solchen Behandlung im Jahr 1970 unterzog und seine Erfahrungen damit in Songs wie “God”, “Mother” oder auch “Working Class Hero” einfließen ließ.
Roland Orzabal, der Frontmann von Tears for Fears, schrieb diesen Song als Album-Track, fand ihn mit seinem mantra-haften Refrain aber zu schwach, um wirklich als Single ausgekoppelt zu werden. Nur Produzent Chris Hughes erkannte auf Anhieb das weltweite Hit-Potential der Nummer.
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Zum Autor:
David Wonschewski, Jahrgang 1977, wuchs im Münsterland auf und ist seit 18 Jahren als Musikjournalist für Radio, Print & Online tätig. Als leitender Redakteur gestaltete er viele Jahre das Programm landesweiter Stationen, führte Interviews mit internationalen Künstlern, verfasste knapp 450 Rezensionen sowie PR-Texte für u.a. Reinhard Mey. Er ist Begründer (und nach aktuellem Stand auch Totengräber) des Liedermachermagazins „Ein Achtel Lorbeerblatt“ und saß von 2013 bis 2015 in der Jury der renommierten Liederbestenliste. Sein von der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft empfohlener Debütroman „Schwarzer Frost“ brachte ihm 2013 erste Vergleiche mit Autorengrößen wie David Foster Wallace, Bret Easton Ellis oder eben Thomas Bernhard ein. Der Nachfolger „Geliebter Schmerz“ erschien Anfang 2014, der Roman „Zerteiltes Leid“ wurde im Mai 2015 veröffentlicht.
„Wonschewski zieht alle Register der Vortragskunst bis hin zur schrillen Verzweiflung, die sich in drastischen Stimmlagen widerspiegelt. Ironie, Sarkasmus und Zynismus – der Autor versteht es vortrefflich, diese Stilmittel zu einem höchst amüsanten Cocktail zu mixen.“ (Rainer Nix, „Westfälische Nachrichten“, 10. Juni 2015).
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