David Wonschewski | Schriftsteller

Kulturjournalist – Romancier – bipolarer Bedenkenträger

MusikKalender, 18. Juni: Nicht Paul McCartney, nicht Simon & Garfunkel, nicht Dave Gahan.

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Mag ja sein, dass Paul McCartney heute Geburtstag hat.
Kann aber auch sein, dass da was dran ist, dass männliche Künstler immer nur anderen männlichen Künstlern huldigen (stand jüngst mal so im Spiegel, ist also wahr).
Und den Beatles huldigen ist so aufregend ja auch nicht mehr.

Nun denn, auch Alison Moyet hat heute Geburtstag. Wenn die noch wer kennt. Das Lied da unten kennt zumindest jeder. Geschrieben von Vince Clarke, als er noch bei Depeche Mode war. Aufgenommen dann aber mit Alison Moyet als “Yazoo”. Um ein Haar hätte also Dave Gahan die Nummer intoniert. Nette Vorstellung, irgendwie.

Stimmt aber nicht so ganz, denn wie Vince Clarke Jahre später erklärte, suchte er für diesen Song eine weibliche Stimme mit einem ganz speziellen Soul-Faktor. Eigentlich war die musikalische Partnerschaft Clarke/Moyet auch nur für diesen einen Song angedacht – das Ergebnis aber so beeindruckend, dass die Plattenfirma Clarke und Moyet drängte ein ganzes Album zu produzieren.

Und auch wenn man es dem Song nicht anhört, inspiriert wurde er vonSimon & Garfunkels “Sound of Silence”, Clarke schrieb ihn auf einer Akustikgitarre, da er eine möglichst simple Melodie suchte, die mit hoffnungsvoll-poetischen Worten ausgestattet werden könnte.

Der Song erreichte Platz zwei in Großbritannien und stieg auch in die amerikanischen Charts ein. 1983/84 erreichte die Version der Flying Pickets in Großbritannien und Deutschland Platz eins der Charts.

In meinem Erzählband “Geliebter Schmerz” gibt es im Übrigen eine Geschichte namens “Die selbstbestimmte Frau”. Die Protagonistin dort heißt Alison und ab und an werde ich gefragt wie ich denn gerade auf diesen Namen kam. Nun denn, wäre hiermit auch geklärt.

Abschließend würde ich ja nun gerne schreiben “Herzlichen Glückwunsch, Frau Moyet”. Das klingt aber so, als würde sie das hier lesen. Also spar ich mir das.

Über die nervenzermürbende Lachhaftigkeit psychischer Schräglagen: Lesen Sie auch „Schwarzer Frost“, „Geliebter Schmerz“ und „Zerteiltes Leid“ – die bisher erschienen drei Bücher von David Wonschewski. Mehr Informationen dazu gibt es: HIER.

Zum Autor:

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David Wonschewski, Jahrgang 1977, wuchs im Münsterland auf und ist seit 18 Jahren als Musikjournalist für Radio, Print & Online tätig. Als leitender Redakteur gestaltete er viele Jahre das Programm landesweiter Stationen, führte Interviews mit internationalen Künstlern, verfasste knapp 450 Rezensionen sowie PR-Texte für u.a. Reinhard Mey. Er ist Begründer (und nach aktuellem Stand auch Totengräber) des Liedermachermagazins „Ein Achtel Lorbeerblatt“ und saß von 2013 bis 2015 in der Jury der renommierten Liederbestenliste. Sein von der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft empfohlener Debütroman „Schwarzer Frost“ brachte ihm 2013 erste Vergleiche mit Autorengrößen wie David Foster Wallace, Bret Easton Ellis oder eben Thomas Bernhard ein. Der Nachfolger „Geliebter Schmerz“ erschien Anfang 2014, der Roman „Zerteiltes Leid“ wurde im Mai 2015 veröffentlicht.

„Wonschewski zieht alle Register der Vortragskunst bis hin zur schrillen Verzweiflung, die sich in drastischen Stimmlagen widerspiegelt. Ironie, Sarkasmus und Zynismus – der Autor versteht es vortrefflich, diese Stilmittel zu einem höchst amüsanten Cocktail zu mixen.“ (Rainer Nix, „Westfälische Nachrichten“, 10. Juni 2015).

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 18. Juni 2016 von in Nachrichten und getaggt mit , , .
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