Den wahrhaft guten Mann, so las ich einmal, erkennt man daran, dass er seine guten Taten im Stillen und im Schatten begeht, weder den Applaus noch das anerkennende Raunen von Beobachtern anstrebt. Sondern er selbst ist durch nurmehr noch diese gute Tat, die er begeht.
Nun, so weit bin ich offensichtlich noch nicht. Leider. Denn zwar habe ich am Rande meiner Lesung in Dresden einen Teil der auffallend üppigen Buchverkaufseinkünfte (Danke, Dresden!!) gleich in die Förderung regionaler Abwehrkräfte gesteckt – so ganz ohne Beweisfoto und Politikerpose ging das Ganze dann aber dennnoch nicht über die Bühne. Ich möchte schon noch gesehen werden, wenn ich mich mal uneigennützig verhalte. Wobei die dort getätigte Spende so “uneigennützig” selbstredend gar nicht ist, geht uns ja bekanntlich alle an, was wir dort so gerne als angeblich rein sächsisches Problem von uns schieben.
Ich danke Dresden-Neustadt und seiner veränderbar ein weiteres Mal für die tolle Aufnahme (vier tolle B gab es zu erfahren: Bühne, Bewirtung, Bettstatt und Bublikum) und danke auch dem Dresdner Publikum für die auffallend intensiven Nachgespräche rund um Borderline, Depressionen, Robert Enke und: diese blöde Liebe, diese gottverdammte.
Ein Dank an, nein eine Empfehlung zudem für meine Bühnenpartnerin Imke Kubin, deren zuvor freundschaftlich-ironisch getätigter Kommentar – “Ich hoffe, ich stehle dir nicht die Show an dem Abend!” – gar nicht so weit von seiner Umsetzung entfernt war, wie ich finde. Schaut euch die Dame bei nächster Gelegenheit mal an, lest ihr Buch, lasst euch in einen düsteren Strudel hinabziehen.
Also, lasst euch nicht an den Rand drängen, dort in Sachsen – ich freue mich auf das bereits anvisierte Wiedersehen im nächsten Jahr!
*verneig
Es war mir ein Fest!