Der Heiligabend des Jahres 1981 ist gerade vorüber, da ruft der sehr bekannte Sänger Michael Jackson bei dem noch viel bekannteren Musiker Paul McCartney an. Er schlägt ihm vor gemeinsam einen Song aufzunehmen. Jackson will sich damit bei dem Ex-Beatle revanchieren, der ihm kurz zuvor das Stück “Girlfriend” für sein 1979er Album “Off The Wall” überlassen hatte. Quincy Jones, Jacksons Produzent, beschließt diesen kurz darauf im Duett mit McCartney entstehenden Song auf das Album zu packen, das er und Jackson gerade produzieren und das wenige Monate später, 1982, herauskommen soll: “Thriller”. Auch wenn McCartney, Jackson und Jones später oftmals von dem Spaß berichteten, den sie während der Aufnahmesessions zu “The Girl Is Mine” in Arizona hatten, so empfanden nicht nur sie gerade diesen Track dennoch als den musikalisch mit Abstand schwächsten auf “Thriller” – und koppelten ihn dennoch als erste Single dieses Albums aus. Der Hintergrund war klar: Allein die Namen “Jackson” und “McCartney” auf dem Cover sorgten für heftige Verkaufszahlen. Zudem kannten alle drei die Vorgehensweise der amerikanischen Radio-DJs, was bedeutete, dass jede andere Single kaum gespielt worden und von selbst als erstes auf “The Girl Is Mine” zurückgegriffen worden wäre. Zudem fürchtete Jackson, dass textlich grenzwertige Stücke wie “Beat It” oder “Billie Jean” sofort ignoriert worden wären, so dass ihm der Gedanke gefiel zunächst mit dem harmlosen “The Girl Is Mine” an die Öffentlichkeit zu gehen. In jenen Jahren war es bei größeren Produktionen durchaus üblich Songs auf Alben zu packen, bei denen zwei bekannte Musiker zusammenarbeiteten. Der zwar nette, aber künstlerisch nicht sondern wertvolle, ja fast beliebige Song, der dort so viele Wochen vor der Alben-Veröffentlichung einen ersten Vorgeschmack auf “Thriller” gab ließ jedoch fast die gesamte Musikwelt zu der Erkenntnis kommen, dass die neue Jackson-Platte wohl eher eine seichte Pop-Angelegenheit werden würde.
Im Übrigen halfen drei Mitglieder der Band Toto bei den Songaufnahmen aus: David Paich (Piano), Steve Lukather (Gitarre) und Jeff Porcaro (Schlagzeug). David Foster, einer der großen Songwriter und Produzenten seiner Zeit – “St. Elmo’s Fire”, “Glory Of Love” – kümmerte sich um das Synthesizer-Arrangement. Der Song wurde zwar kein Nummer 1-Hit, aber schoss an die Spitze der R&B-Charts – wodurch McCartney zum einzigen Beatles-Mitglied wurde, das jemals dort stand.
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Ne, ich habe nach “Dangerous” aufgehört mit Jackson. Jaja, Leute gibt’s…;-)
Kennst du eigentlich das Lied “Much too soon” (letzter Track vom Album “Michael”) von Jackson? Das hat gar nichts Poppiges mehr, absolut Singer/Songwriter…
LG