Von Tristan Osterfeld/ Mit Dank an http://www.alternativmusik.de
Wie beginnt man eigentlich angemessen einen Text über einen Künstler wie Antony? Mit seinen Hintergrund? Der wurde schon oft genug erzählt und den werden diejenigen, die das Album interessiert, kennen. Dem aktuellen Album im Vergleich zu den alten? Das würde sogar passen, da sich auf dem neuesten Album fast ausschließlich Neueinspielungen der wichtigsten Stücke der vergangenen vier Alben befinden. Diese wurden allesamt mit dem Danish National Chamber Orchestra live eingespielt. Wichtig war, dass die Lieder Themen wie Weiblichkeit, Liebe, Natur und Vergänglichkeit behandeln, was Cut The Worldwie eine Essenz von Antony Hegartys bisherigem Schaffen wirken lässt.
Lediglich der titelgebende Song ist ein neues Stück, dazu kommt Antonys Rede Future Feminism von einem Konzert, in dem er auf den Einfluss des Mondes auf die Menschen, Religionen und seine Transsexualität und auf patriarchale Strukturen und deren Einfluss auf Ökonomie, Umwelt usw. eingeht und inwieweit feminine Herrschaftsstrukturen Umweltzerstörung usw. umkehren können. Ob und inwieweit sich weibliche Herrschaft von männlicher unterscheidet, ist wissenschaftlich zwar umstritten. Die Botschaft, dass ein Umdenken im Haushalten mit dem Planeten notwendig ist, ist aber eindrucksvoll vorgetragen worden. Auch die Neuinterpretationen wirken nicht wie wieder aufgewärmt, sondern ergeben einen roten Faden.
Alles fügt sich zusammen und sowohl diese zwei Stücke als auch die anderen schwanken wie üblich zwischen fragil, morbid, tragisch und dennoch heiter und zeichnen ein Leben, das tief gezeichnet ist, was durch die Promofotos von Antony noch einmal unterstrichen wird. Ein persönliches Album, das bewegt und zum Nachdenken anregt.